Galvanisch Verzinken mit Blau-/Gelb-/Dickschichtpassivierung, Cr(VI)-frei

Galvanisch aufgebrachte Überzugsysteme, ISO 4042
Bei der galvanischen Verzinkung werden durch Anlegen einer elektrischen Spannung Zinkionen aus einem Elektrolyten abgeschieden. Dadurch entsteht eine dünne Zinkschicht auf der Oberfläche.
Nachbehandlungen: Passivierung ist ein Verfahren, bei dem Metalloberflächen durch die Erzeugung nichtmetallischer Schutzschichten, sogenannter Konversionsschichten, korrosionsbeständiger gemacht werden. Die verschiedenen Passivierungsverfahren – Blau-, Dickschicht-, Schwarz- oder Gelbpassivierung – unterscheiden sich hinsichtlich Korrosionsschutz, Aussehen, Färbung und Passivierungsschichtdicke.
Minderung des Risikos von Wasserstoffversprödung: Eine Wärmebehandlung (Einbrennen) nach der Beschichtung verringert das Risiko eines möglichen Versagens der Teile. Wenn Sie Wasserstoffversprödung vollständig vermeiden wollen, sollten Sie jedoch andere Beschichtungsverfahren, wie die mechanische Beschichtung oder die Zinklamellenbeschichtung, in Betracht ziehen (siehe unten).
Mechanische Verzinkung mit Blau- / Gelb- / Dickschichtpassivierung (CrVI)-frei

Durch mechanisches Plattieren aufgebrachte Zinküberzüge, ISO 12683
Das Verfahren der mechanischen Verzinkung wird verwendet, um Wasserstoffversprödung bei Stahlverbindungselementen mit hoher Festigkeit/Härte zu verhindern. Die zu beschichtenden Teile werden in einem Fass mit speziellen Chemikalien, Glasperlen und Zinkpulver geladen und dann getrommelt. Während des Trommelns wird das Zinkpulver durch die Glasperlen auf das Teil aufgebracht.
Dieses Verfahren ist für Verbindungselemente mit einfacher Geometrie geeignet, um eine gleichmässige Zinkbeschichtung auf allen Oberflächen zu gewährleisten.
Nachbehandlungen: Die Nachbehandlungen beim mechanischen Verzinken ähneln denen, die beim Galvanisieren verwendet werden.
Zinklamellenbeschichtung, Cr(VI)-frei

Nicht-elektrolytisch aufgebrachte Zinklamellen-Überzugsysteme , ISO 10683
Zinklamellenbeschichtungen sind nicht-elektrolytisch aufgebrachte Beschichtungen, die Wasserstoffversprödung in hochfesten / harten Stählen verhindern. Diese Beschichtungen enthalten typischerweise eine Mischung aus Zink- und Aluminiumflocken in einem Bindemittel. Die Beschichtung wird als flüssiges Material aufgetragen, ähnlich wie herkömmliche Farbe, in der Regel durch ein Tauchverfahren, und wird dann zentrifugiert und gebacken.
Zinklamellenbeschichtungen haben hervorragende Korrosionsschutzeigenschaften. Aufgrund der Schichtdicke ist diese Art von Beschichtung weniger geeignet für Gewindeteile ≤M5 und für Verbindungselemente mit kleinen Innenantrieben.
Zusätzliche Deckschichten: Um den Korrosionsschutz weiter zu erhöhen, kann eine anorganische oder organische Deckschicht aufgetragen werden. Diese Deckschichten sorgen für ein gleichmässigeres Erscheinungsbild und erhöhen zusätzlich noch den Korrosionsschutz.
Feuerverzinken (Schmelztauchverzinkung)

Feuerverzinkung, ISO 10684
Das Feuerverzinken erfolgt durch Eintauchen der Teile in geschmolzenes Zink bei Temperaturen von über 530 °C. Unmittelbar nach dem Eintauchen wird ein Zentrifugalverfahren eingesetzt, um das überschüssige Zink zu entfernen und die Dicke der Zinkschicht auf Werte von etwa 40–60 µm zu reduzieren.
Der Korrosionsschutz durch Feuerverzinken hält aufgrund der grösseren Beschichtungsdicke wesentlich länger als das galvanische Verzinken. Allerdings erfordert die resultierende Zinkschichtdicke spezielle Gewindeabmessungen / Toleranzen und ist erst ab Gewindegröße M8 und grösser realisierbar.


